Welt Sicht – Weit Sicht

Miteinander eine Welt gestalten

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Ausstellung von Marian Kretschmer (*1983)
in der St. Nikolaus Kirche Rosenheim

vom 28.10. bis 25.11.2017
präsentiert von Caritas-Rosenheim und M.Bumberger

Die Ausstellung besteht aus Fotografien aus Tansania und Acrylgemälden, die alle im Kontext seines Schaffens „Berg und Tal kommen nicht zueinander, aber Menschen.“ dieses Jahres entstanden.

Die Thematik der Kunstwerke beschäftigt sich mit dem Phänomen des ausufernden globalen Exodusses, dessen Ursachen und möglichen Lösungsansätzen.

„Berg und Tal kommen nicht zueinander, aber Menschen.“ Dieses tansanische Sprichwort gilt momentan mehr denn je. Immer mehr Menschen wollen sich ihr Leben nicht mehr durch willkürlich gezogene Grenzen und damit verbundenem Wohlstand bzw. verbundener Armut definieren lassen. Auf der einen Seite stehen ein stark wachsender Rucksacktourismus und eine steigende Rate der Auswanderung und diametral dazu die Flüchtlingswellen nach Europa.

Unter Betrachtung dieser Situation ist es wichtiger denn je, für ein friedliches Miteinander gewisse Grundwerte global zu entwickeln bzw. zu leben.

Migration / Immigration: Exodus ist auch Flucht vor dem eigenen Selbst. Das Hoffen, durch Änderung im Außen in einen inneren Frieden zu finden und somit in einen Frieden für Familie und Gemeinschaft. Basis für diese Hoffnung sind Gewohnheiten, Erwartungen und Sicherheitsbedürfnisse, die das Gegenteil von Vertrauen zum Leben und einer Wirklichkeit bedeuten, in der jeder zuerst in Verantwortung zu seinem eigenen Handeln steht.

Durch das Suchen im Außen (Diktatur, Ethnien, Hautfarbe, Weltansichten, Glauben etc.), ist alle Kraft für das eigene Reifen fehlgeleitet und setzt sich scheinbar endlos fort in der Suche nach einem Feindbild, welches dauerhaft nur das eigene Leiden aufrecht erhält.

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Ursachen dafür sind unter anderem die Fremdbestimmung in der eigenen Glaubenskultur und durch die Politik im Land. Das höchste Selbst wird unterdrückt und kolonialisiert bis zum Verbot oder seiner Eliminierung. Die Menschen stehen nicht grundsätzlich in gleichberechtigter Beziehung und Partnerschaft zueinander, sondern kolonialisieren sich gegenseitig. Die Ehe wird zum Zwang und folgt damit nicht der Liebe und Empathie, sondern vorgegebenen Gewohnheiten und Traditionen. Der Mensch lässt sich schrittweise entmündigen und wird infolge dessen zu dem, was ihm missfällt oder er sogar verachtet. Verachtet er die Zwänge wird er selber im Zwang leben, verachtet er das System wird er es selber praktizieren (Arno Grün).
Fortgesetzt in der Entwicklung werden Menschen zutiefst manipulierbar, da sie durch die permanente Unterdrückung keinen Zugang zu ihrem eigenen Gefühls- und Wertesystem mehr finden. Eine Politik, welche unreflektiert die Würde des Menschen antastet, züchtigt und erzieht sich lediglich Untertanen. Der Mensch ist eine Marionette, welche ab dem Zeitpunkt seiner Geburt in Höhe, Breite und Gewicht vermessen wird. An Vergleichswerten orientiert, wird seine Leistungsfähigkeit und ihr Ende bereits bestimmt und erwartet.

Wo der Mensch im Vertrauen zu sich selbst steht und zu jeder Zeit im Bewusstsein und voll und ganz in der Verantwortung zu seinem Handeln, liegt zugleich der nährende Boden für jede friedliche Kooperation und Gemeinschaft.

Die Symbolsprache in den Bildern von Marian Kretschmer ist dem Kubismus und der Tiefenpsychologie entlehnt.

Der Künstler Marian Kretschmer gestaltete Anfang 2014 im Auftrag von Strom für Afrika und des damaligen kenianischen NOK (Nationales olypmisches Komitee)-Präsidenten, Dr. Kipchoge Keino, dessen Highschool in Eldoret (Kenia).

Anschließend begann seine ehrenamtliche Arbeit in Kagera bei Mavuno (Tansania), einem Permakultur- und Bildungsprojekt in Zusammenarbeit mit Marafiki wa Afrika, cradle to cradle Chemnitz, Spring of help e.V. und Ingenieure ohne Grenzen e.V..

2016/2017 leitet Marian Kretschmer die künstlerische, malerische und illustrative Gestaltung des Friedenslaufs von Rom unter dem Motto „Für Frieden, Demokratie und Toleranz, gegen Fremdenfeindlichkeit“. Es fand eine Einzelausstellung „Alles ist gefrorenes Licht“ ( Link zum Katalog ) im Festsaal des Hotels des Vatikans Palazzo Cardinale Cesi in Rom statt, mit einer Audienz bei Papst Franziskus und der Überreichung des Werkes „Glut“ an den Vatikan: Übergabe an Hans-Peter Fischer, Rektor von Campo Santo Teutonico.

Weitere Informationen gibt es hier:
https://www.caritas-nah-am-naechsten.de/media/Media2344920.PDF

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